Das Gesetz der Anziehung
Aktualisiert: 4. Feb. 2021

Wenn du einen Apfel loslässt, dann fällt er auf den Boden. Niemand würde auf die Idee kommen das komisch zu finden. Im physikalischen Terminus nennt es sich das Gesetz der Gravitation bzw. im Volksmund Gesetz der Schwerkraft, welches diesen Tatbestand beschreibt. Der Grund dafür, dass nur wahrscheinlich nur wenige Menschen diese Gesetzmäßigkeit in Frage stellen, liegt auf der Hand: Es ist objektiv sichtbar und erkennbar, dass der Apfel fällt. Im Weltall gibt es noch mal ganz andere Gesetze der Schwerkraft. Dort können auch Astronauten und auch Äpfel, schweben. Auf der Erde gilt aber unumstritten das Gesetz der Erdanziehung.
Nun gibt es aber in der Wissenschaft strittigere „Annahmen“, wie die Idee, dass neben den „objektiven“ physikalischen Gesetzen, auch so etwas wie „emotionale Gesetzmäßigkeiten“ existieren. Eins davon ist das Gesetz der Anziehung, auch Resonanzgesetz genannt oder Law of Attraction. Als frühester bedeutender Autor des Westens über das Gesetz der Anziehung kann William Walker Atkinson genannt werden. Er hat bereits um 1900 erste Bücher dazu verfasst (1). 2006 erschien der Film „the Secret“, der dieser Theorie wieder ins kollektive Bewusstsein verhalf.
Was besagt das Gesetz der Anziehung überhaupt?
„Als Gesetz der Anziehung (...) wird in der Selbsthilfe- und Lebensberatungsliteratur die Annahme bezeichnet, dass Gleiches Gleiches anzieht. Diese Vorstellung bezieht sich speziell auf das Verhältnis zwischen der Gedanken- und Gefühlswelt einer Person und ihren äußeren Lebensbedingungen. Es wird von einer gesetzmäßigen Analogie zwischen Innen- und Außenwelt ausgegangen. Diese Analogie soll nutzbar gemacht werden, indem man durch eine Änderung der persönlichen Einstellung zu gegebenen äußeren Umständen eine analoge Änderung dieser Umstände im gewünschten Sinne herbeizuführen versucht.“(2)
Diese Annahme beruht auf dem Grundsatz, dass jede(r) seines Glückes Schmied ist und zwar mit Hilfe seiner Gedanken. Natürlich sind Gedanken, aber nur bedingt empirisch messbar und beweisbar. Somit werden solche Ideen aufgrund schwieriger Überprüfbarkeit und Erforschbarkeit schnell in die „esoterische Schublade“ gesteckt. Obwohl viele Zusammenhänge, auf denen besagte Theorie aufbaut, sehr wohl erforscht sind: wie beispielsweise, dass es ein Zusammenspiel zwischen Denken und Fühlen gibt. Im Mittelpunkt der kognitiven Therapieverfahren, welche in Deutschland etabliert und anerkannt sind, steht die Arbeit mit verzerrten und negativen Einstellungen, Gedanken, Bewertungen und Überzeugungen (3). Und auch die neurologische Forschung zeigt: Hinter jedem Gefühl steckt ein Gedanke, welcher das Gefühl ausgelöst hat, indem er die entsprechenden chemischen Botenstoffe produziert (3).
Grundideen dieser Theorie befinden sich auch in Jahrtausend alten Texten, beispielsweise in der Bibel(4).
„Alles, was ihr bittet in eurem Gebet, glaubet nur, dass ihr’s empfangen werdet, so wird’s euch werden.“ (MK 11, Vers 24)
Konkrete Beispiele
Konkret bedeutet das: Denkst du negative Gedanken und bist daraus resultierend muffelig und unzufrieden, wirst du nach dieser Theorie Entsprechendes anziehen. Menschen, die ebenfalls grantig sind (oder wiederum Menschen mit stark ausgeprägtem Helfersyndrom, was auch nicht wirklich eine positive Augenhöhe erzeugt), Situationen die zum Meckern anregen, also alles das, was diese Unzufriedenheit speist.
Das Gesetz der Anziehung wirkt aber natürlich in beide Richtungen. Wenn du (überwiegend) positive und kraftvolle Gedanken (über dich selbst und deine Fähigkeiten) denkst und Zufriedenheit ausstrahlst, dann begegnen dir andere Menschen, und es öffnen sich ungeahnte Möglichkeiten und Türen. Das ist nicht in dem Sinn zu verstehen, dass du plötzlich auf magische Weise in einer anderen Welt lebst, in der nur Bäche aus Rosenwasser fließen, sondern vielmehr so, dass du in dem gleichen Umfeld eine andere Ausstrahlung hast. Entstanden dadurch, dass du den Glauben an etwas stärkst und die Vorstellungskraft eines positiven Ereignisses anregst. So kann es sein, dass die Menschen (die bereits vorher da waren) dich anders wahrnehmen und du eventuell auch Menschen ansprichst, die du selbst vorher nicht gesehen hast oder die dich vorher nicht wahrgenommen haben.
Ich glaube jede(r) kennt mindestens einen Menschen, bei dem scheinbar alles gut läuft. Jemand der immer Glück hat und dem sich alle Türen öffnen. Tatsache ist aber ist. Das ist nicht nur purer Zufall, sondern das Resultat kontinuierlicher positiver Gedanken und Glaubenssätzen über sich selbst, welche dann wieder nach außen in Form von Kompetenz und Selbstbewusstsein abstrahlen. Wer glaubt, dass er liebenswert, kompetent und einzigartig ist, der wird auch tendentiell so wahrgenommen! Er bekommt wiederum mehr positives Feedback, was sich wieder auf seine Wahrnehmung von Selbstkompetenz positiv auswirkt.
Natürlich sind das jetzt fürs Erste heruntergebrochene Beispiele, die der Komplexität des menschlichen Seins selbstverständlich nicht gerecht werden. Niemand denkt jeden Tag und 24 Stunden lang positive Gedanken, meistens hast du von allem etwas in dir: Negatives und Positives. Und das ist auch gut so und richtig so! Trotzdem gibt es einen deutlichen Unterschied in der Qualität deines Lebens, je nach dem wie du selbst zu dir sprichst! In der Psychologie wird diese Stimme, die permanent in uns brabbelt „innerer Kritiker“ genannt. Höre mal einen Tag dem inneren „Gequassel“ zu in deinem Kopf. Hört sich das eher an wie Radio Paradiso (also wertschätzend) oder eher wie Bullshit-FM (abwertend)(5)?
Anwendung des Gesetzes
Und wieso möchte ich nun genau dieses Wissen mit euch teilen? Ich finde, dass es im Resonanzgesetz hilfreiche Ideen gibt, die du für dich nutzen kannst und die dir helfen können glücklicher zu werden:
- Zum einen geht es darum seine Gedanken zu beobachten
- und sich dann aktiv positive und kraftvolle Gedanken bzw. Sätze zu verinnerlichen, die dein Potenzial offenlegen und Barrieren abbauen
- und damit im dritten Schritt seine Ausstrahlung zu verändern
- und wiederum Gewünschtes in sein Leben zu ziehen.
Beispiel: Ich bin wertvoll, ich habe Erfolg verdient, ich bin einzigartig, ich habe die Fähigkeiten eine gute Lehrerin zu sein, ich glaube an mich, meine Selbstliebe wächst von Tag zu Tag etc.
Das Gehirn lernt durch Wiederholung. Deiner Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt. Du kannst dir Sätze auf deinen Spiegel schreiben, als Erinnerung auf dein Handy schicken lassen oder sie dir einfach immer wieder in Gedanken sagen. Es reicht aber nicht alleine positive Gedanken über sich selbst zu denken, denn diese sind nur die Voraussetzung um ein stabiles Selbstwertgefühl aufzubauen. Schlussendlich muss aber aus diesem gestärkten Selbst auch eine Handlung erwachsen. Wünsche ich mir beispielsweise einen tollen Partner und denke mir, dass ich das auch verdient habe, muss ich trotzdem Möglichkeiten schaffen, um jemanden kennenlernen zu können. Viele Menschen wenden das Gesetz der Anziehung falsch an, indem sie innerlich runterbeten, was sie alles nicht wollen (ich will KEINE blöden Kommentare mehr über mein Äußeres, ich will NICHT immer so unverfügbare Männer bzw. Frauen kennen lernen, ich will NICHT immer alles alleine machen müssen). Alles sehr verständliche Wünsche, allerdings ignoriert das Unterbewusstsein die Wörter „nicht“ und „kein“. Es ist psychologisch erwiesen, dass das Gehirn Verneinungen nur über Umwege verarbeiten kann. Stattdessen braucht es klare „ja“ Botschaften (6). Du kannst ja mal zum Spaß genau jetzt NICHT an einen rosa Elefanten denken? Was ist jetzt wohl passiert?
Was möchtest du in deinem Berufsleben oder privat erschaffen? Was für ein Mensch möchtest du dabei selber sein? Und was brauchst du um dort hinzukommen? Schlussendlich geht es auch immer darum etwas ins Handeln zu überführen.
(1) https://de.wikipedia.org/wiki/Gesetz_der_Anziehung (letzter Zugang 2.10.2018)
(2) https://de.wikipedia.org/wiki/Gesetz_der_Anziehung (letzter Zugang 2.10.2018)
(3) http://www.spiegel.de/spiegelwissen/psychologie-denken-und-fuehlen-sich-selber-moegen-a-1042418.html (letzter Zugang 2.10.2018)
(4) https://karrierebibel.de/gesetz-der-anziehung/ (letzter Zugang 2.10.2018)
(5) https://bibeltext.com/matthew/21-22.htm (letzter Zugang 2.10.2018)
(6) https://www.gruenderplan24.de/2015/03/19/gehirngerechte-kommunikation/ (letzter Zugang 2.10.2018)